zerkleinern

zerkleinern
klein:
Mhd. kleine »rein; fein; klug, scharfsinnig; zierlich, hübsch, nett; zart, schmächtig, hager, dünn; unansehnlich, schwach, gering«, ahd. kleini »glänzend, glatt; sauber; sorgfältig; zierlich; dünn, gering«, niederl. klein »klein, gering, wenig«, engl. clean »rein, sauber, blank« sind eine westgerm. Adjektivbildung, und zwar wahrscheinlich zu der unter Klei dargestellten Wurzelform *glei- »kleben, schmieren«. Das westgerm. Adjektiv bedeutete demnach ursprünglich »‹ein›geschmiert, ‹mit Fett› bestrichen« oder – vom Hausbau ausgehend – »verschmiert, verputzt, poliert«, dann »glänzend, glatt«, woraus sich die anderen Bedeutungen entwickelten. Heute ist »klein« Gegenwort zu »groß«. – Abl.: Klein (mhd. klein‹e›; substantivierte Form des Adjektivs; heute hauptsächlich in den Zusammensetzungen »Gänse-, Hasen-, Hühnerklein« gebräuchlich); – kleinern älter nhd. »kleiner machen«, heute gebräuchlich sind die Präfixbildungen (zum Komparativ) verkleinern und zerkleinern; Kleinigkeit (mhd. kleinecheit »Kleines, Kleinheit«), dazu Kleinigkeitskrämer (18. Jh.); kleinlich »Kleinigkeiten übertrieben wichtig nehmend; engstirnig; nicht großzügig« (mhd. kleinlich »fein; genau, scharf; zierlich, zart; mager«, ahd. Adverb kleinlīhho), dazu Kleinlichkeit »kleinliches Wesen, Verhalten« (mhd. kleinlīcheit »Kleinheit, Zartheit, Dürftigkeit, Unbedeutendheit«); Kleinod (s. d.). Zus.: Kleinbahn »schmalspurige Nebenbahn« (19. Jh.); Kleinbürger (18. Jh.; zunächst »Arbeiter«, dann seit dem 19. Jh. »Spießbürger«), dazu kleinbürgerlich (19. Jh.) und Kleinbürgertum (19. Jh.); Kleingärtner »jemand, der einen kleinen Garten hat« (um 1800); Kleingeld »Geld (Münzen) zum Bezahlen kleinerer Beträge, zum Herausgeben und Wechseln« (18. Jh.); kleingläubig »ängstlich-zweifelnd, ohne rechtes Vertrauen« (16. Jh.); kleinkariert »engstirnig, spießbürgerlich« (20. Jh.; das Adjektiv bezieht sich nicht auf das kleine Karomuster von Stoffen, sondern auf das klein karierte Rechen- und Zeichenpapier, das ganz genaues und sorgfältiges Arbeiten notwendig macht); Kleinkredit (s. Kredit); Kleinkunst (19. Jh.; zunächst »Miniatur, kleine künstlerische Arbeit«, dann im 20. Jh. »Kabarett«); kleinlaut (15. Jh.; ursprünglich »schwach klingend«, dann »mutlos, niedergeschlagen«); kleinmütig »ohne Selbstvertrauen, verzagt« (mhd. kleinmuotic), dazu Kleinmut (16. Jh.; aus dem Adjektiv rückgebildet); Kleinstadt »kleinere Stadt« (19. Jh.; zu dem älter bezeugten kleinstädtisch – 17. Jh. – und Kleinstädter –18. Jh. – gebildet); Kleinwagen »kleines Auto mit kleinem Hubraum« (20. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • zerkleinern — V. (Aufbaustufe) etw. in kleinere Stücke teilen Beispiele: Sie hat die Mandeln und Nüsse mit einer Küchenmaschine zerkleinert. Er zerkleinerte das Fleisch mit dem Messer …   Extremes Deutsch

  • zerkleinern — zerhacken; zerhäckseln; schnetzeln; zerstückeln; häckseln; zerschnetzeln; hacken * * * zer|klei|nern [ts̮ɛɐ̯ klai̮nɐn] <tr.; hat: in kleine Stücke zerteilen: etwas grob, fein zerkleinern; die Nahrung mit den Zähnen zerkleinern; er hat das Holz …   Universal-Lexikon

  • Zerkleinern — Das Zerkleinern ist eine der vier Prozesshauptgruppen der Mechanischen Verfahrenstechnik und beschreibt die Verschiebung der Partikelgrößenverteilung (Körner, Tropfen, Gasblasen) in einen feineren Größenbereich. Die anderen sind Agglomerieren,… …   Deutsch Wikipedia

  • zerkleinern — zer·klei·nern; zerkleinerte, hat zerkleinert; [Vt] etwas zerkleinern aus etwas kleine(re) Stücke machen: Nüsse zerkleinern || hierzu Zer·klei·ne·rung die; nur Sg …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • zerkleinern — klein hacken/hauen/mahlen, pulverisieren, schnitzeln, zermahlen, zerstampfen, zerstoßen, zerstückeln; (landsch.): fitzen, hauen, klittern. * * * zerkleinern:1.〈inStücketeilen〉zerstückeln·zerbröckeln·[zer]krümeln·zerbröseln+wiegen·schneiden·[zer]kö… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Zerkleinern, Zerkleinerungsmaschinen — Zerkleinern, Zerkleinerungsmaschinen. Die zum Zerkleinern spröder Materialien, wie Erze, Kohle u.s.w., dienenden Maschinen sind sehr verschiedenartig eingerichtet. Ihr Bau hängt in erster Linie davon ab, ob eine Zerkleinerung in mehr oder weniger …   Lexikon der gesamten Technik

  • zerkleinern — zer|klei|nern; ich zerkleinere …   Die deutsche Rechtschreibung

  • kauen — beißen; abnagen; nagen * * * kau|en [ kau̮ən]: 1. a) <tr.; hat [Essbares] mit den Zähnen zerkleinern: das Brot, das Fleisch kauen; <auch itr.> gut, langsam, gründlich kauen. Syn.: ↑ beißen, ↑ knabbern …   Universal-Lexikon

  • reiben — schubben (mittelniederdt.) (umgangssprachlich); schubbern (norddt.) (umgangssprachlich); scheuern; trocknen; abtrocknen; abfrottieren; trockenreiben; abreiben; frottieren; wegpolieren; …   Universal-Lexikon

  • Mühle — Mahlwerk; Tretmühle (umgangssprachlich); Routine; Joch; Alltagstrott; Alltag * * * Müh|le [ my:lə], die; , n: 1. Anlage, Maschine o. Ä. zum Zermahlen, Zerkleinern besonders von Getreide: das Getreide wird in der Mühle zu Mehl gemahlen. Zus.:… …   Universal-Lexikon

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